# Ketten

Dieser Lärm, dieser unerträgliche Lärm. Ein Prasseln, ein Klirren, das Geräusch, wenn Metall an Steinen reibt. Es treibt mich in den Wahnsinn, es zermürbt mich.

Es sind die Klänge verzweifelter Fluchtversuche. Es ist der Wunsch nach Freiheit und Entfaltung. Es ist eine Kreatur in einem Kerker. Ein mächtiges, schönes Wesen, das zu fliehen sucht. Den Ausgang im Auge, von Ketten umschlungen. Voller Mut, bereit, die Fesseln zu sprengen. Majestätisch spreizt es seine Schwingen, setzt an zum Flug, doch wird es zu Boden geworfen von eiskaltem Stahl. Immer und immer wieder. Jeder Versuch scheitert.

Unbeirrt macht es weiter, zerrt an den Ketten, ignoriert das Leid. Und wieder hallt er durch's Gemäuer – der Lärm, der meine Augen offen hält.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen