# Leere

Ich bin voller Leere und gehe nun über. Das kalte Nichts fließt langsam an mir herab, läuft zusammen und bildet eine Form. Es ist ein Schatten meiner selbst, in dem ich kauere. Kein Licht erreicht mich und mir ist kalt. Dafür bin ich verborgen und sicher. Niemand findet mich: kein Gedanke, kein Gefühl, keine Fragen. Fern allen Treibens bin ich sicher, doch einsam. Motivation und Leidenschaft fahnden nach mir – vergebens.

Ich betrachte das Elend, in das ich geflohen bin und erkenne mein totes Ich. Tote Gedanken, tote Fragen, tote Ideen sind es, in denen ich mich suhle, die mich bedecken und verbergen. Trotz, nein, wegen des umgebenden Elends lache ich. Es ist ein grausames Lachen, ein erzwungenes, ein notwendiges. Doch sind es nur verzerrte Rufe.

Ich sehne mich nach dem Funken, der einst das schwarz-grüne Lodern entfachte, das mich am Denken und Fühlen hielt und nun in meiner eigenen Leere erstickt. Doch so ein Feuer nährt die Hoffnung. Und genau vor dieser floh ich – zu leicht zerbricht sie, zu scharf sind ihre Scherben, zu tief die Wunden.

Es hilft nur noch Warten.

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